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Diplomarbeit: Korpora im Russischunterricht


Warum Korpora im Russischunterricht?

Wie Untersuchungen ergeben haben, orientieren sich Lehrwerke, die im Fremdsprachenunterricht verwendet werden, häufig nicht oder zu wenig an der authentischen Sprache, wie sie von Muttersprachlern gesprochen wird. So kann es u.U. vorkommen, dass in Lehrbüchern grammatikalische Inhalte priorisiert werden, die im Vergleich zu anderen in der tatsächlichen Sprachverwendung weniger häufig vorkommen, oder dass Dialoge präsentiert werden, die konstruiert sind und, auch wenn diese authentisch erscheinen, häufig nicht die typischen Charakteristika gesprochener Sprache aufweisen. 

Um die Authentizität der Sprache im Russischunterricht zu steigern sowie um neue Ansätze der Vermittlung der Fremdsprache zu ermöglichen, kann sich die Verwendung von Sprachkorpora und Korpustools als sehr wertvoll erweisen. Als Korpora bezeichnet man digitale Sammlungen von Texten geschriebener oder gesprochener Sprache. Bei den enthaltenen Texten handelt es sich dabei um Vorkommen authentischer Sprache wie beispielsweise Zeitungsartikel, Romane, Sach- und Fachtexte uvm. Das 2004 online gegangene Russische Nationalkorpus (ruscorpora.ru) bietet neue Möglichkeiten und Chancen mit authentischer Sprache im Unterricht zu arbeiten.

Wozu können Korpora verwendet werden?

Die Diplomarbeit stellt zunächst verschiedene Ansätze und Möglichkeiten vor, wie Korpora im Fremdsprachen- und insbesondere im Englischunterricht bereits verwendet werden – etwa zur Vermittlung von Lexik, Grammatik, gesprochener Sprache, unterschiedlicher Register – wie Lehrpersonen eigene Korpora erstellen und verwenden können und wie Korpora zum einen die Lernerautonomie steigern und zum anderen Lehrpersonen als Werkzeuge dienen können.

Wie kann ich mit Korpora und Korpustools im Russischunterricht arbeiten?

Anschließend wird ein eigens entwickeltes Konzept in Form einer praktischen Handreichung für den Russischunterricht präsentiert, wie in nur sechs Unterrichtsstunden Lernende mit Korpora vertraut gemacht und in Korpusarbeit eingeführt werden können. Ziel ist es dabei, die Autonomie der Lernenden zu steigern und eine solide Basis für zukünftige – sowohl eigenständige, als auch angeleitete – Korpusaktivitäten zu schaffen, etwa wenn es um Wortschatzerwerb oder um die Vermittlung spezieller grammatikalischer Inhalte geht. Zusätzlich werden einige Ideen vorgestellt, wie weiterführend mit Korpora und Korpustools gearbeitet werden kann.

Universität Innsbruck
Institut für Slawistik
Autorin: Martina Gabl, MA
Betreuer: ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Helmut Weinberger
Thema: Korpora im Russischunterricht
Geplanter Abschluss der Arbeit März 2017

 




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