Русский мир in Нижний Новгород


Die 11. Versammlung der Stiftung Russkij Mir fand vom 2.-4.11.2017 in Niznij Novgorod statt. An der Versammlung nahmen über 450 Vertreter von Bildungs- und Kultureinrichtungen aus 73 Ländern, darunter aus Österreich teil. Die Leiter von Russkij Mir V. A. Nikonov und L. A. Verbickaja eröffneten die "Assamleja Russkogo Mira" am Vortag zum russischen Nationalfeiertag im Staatlichen Akademischen Puschkin-Theater für Oper und Balett.

In den Grußworten von Präsident Putin, Premierminister Medvedev, des Gouverneurs von Niznij Novgorod u.a. wurde auf die Tätigkeit der Stiftung hingewiesen, die ähnlich den Kulturinstituten anderer europäischer Staaten aus Budgetmitteln des Landes dotiert wird.

Im Grußwort hoben der Metropolit von Niznij Novgorod und der Vertreter des russischen Obermuftis die ethischen Werte der zahlreichen Völker hervor, welche die russische Sprache verbindet. Beide wiesen auf die Projekte der Stiftung hin, welche die Arbeit mit dem geistlichen Erbe der Religionen fördern. Von den 150 Mio. bekennen sich ca. 110 Mio. zum Christentum, 25 Mio. zum Islam. Beide merkten an, dass es in Russland keine religiös motivierten Kriege gab.

Niznij Novgorod, etwa 300km nord-östlich von Moskau, an den Flüssen Oka und Wolga gelegen, ist mit den Namen zahlreicher historischer Persönlichkeiten verbunden: Minin und Poscharskij, Hll. Makarij und Serafim von Sarov, Puschkin und Gorkij, Schaljapin, Sacharov u.a..

Nikonov wies auf die im Gebiet von Niznij Novgorod angesiedelte Rüstungsindustrie, Verbickaja auf die Lobacevskij-Universität mit internationalen Kontakten hin. In Niznij Novgorod wird auch jährlich das Sprach-Tandemprogramm der Universität Wien veranstaltet.
Niznij Novgorod ist eine ruhige Stadt mit historisch bedeutenden
Klöstern und weltlichen Gebäuden
, wovon sich die Teilnehmer der Asssmbleja bei Spaziergängen und während einer Autobusexkursion überzeugen konnten.

In Erinnerung an die Revolutionen von 1917 erinnerte Nikonov, der Enkel des ehemaligen Außenministers Molotov, an ein Wort Christi im Evangelium: "Eine Stadt, die gespalten ist, kann nicht Bestand haben." Er bezog sich auf den Bürgerkrieg als Folge der bolschevistischen Revolution mit 8 Mio. Opfern. Nikonov hob ebenso die Errungenschaften der russischen Kultur und Wissenschaft hervor.

Die Versammlung war mit der Präsentation von Volkshandwerk und russischer Musik verbunden, u.a. trat der Kammerchor von Niznij Novgorod mit dem popolären Lied "Die Wolga fließt" (Зыкина Людмила — «Течет река Волга», текст:Ошанин Л., музыка: Фрадкин М.) auf.

Mehrere "Runde Tische" widmeten sich folgenden Themen: Russisch in einer polyethnischen Gesellschaft, Schulen für mehrsprachige Kinder, das Werk von Maksim Gorkij und Puschkin, Bedeutung moderner Medien im Dialog der Kulturen, Erfahrungen aus dem interreligiösen Dialog in Russland unter Beteiligung von Orthodoxen, Muslimen, Altgläubigen und Katholiken (Bericht von Russkij Mir), und schließlich den von Russkij Mir geförderten Lehrwerken der russischen Sprache.