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Tschaikowskij-Symphonieorchester Moskau in Wien


Vladimir Fedosejev und das Tschaikowskij-Symphonieorchester Moskau präsentieren am 6. und 7. März 2017 in Wien die europäische Premiere der wiederhergestellten Tschaikowskij-Oper „Undina“

Pressekonferenz: Dr. Ada Einbinder, Kustodin des Tschaikowski-Archivs in Klin und Herausgeberin des Gesamtwerks von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, zusammen mit Maestro Vladimir Fedosejev am 6. März um 11:00 Uhr in der Botschaft Russlands in Österreich, anschließend Empfang, Anmeldung erforderlich unter presse(@)rusemb.at

Am 6. und 7. März 2017 findet im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins die europäische Premiere der rekonstruierten Version der frühen Oper Peter Iljitsch Tschajkowskijs “Undina“ statt. Gleichzeitig wird in der wissenschaftlichen Gesamtausgabe der Werke Tschaikowskijs der Band mit „Undina“ erscheinen, welcher vor der Premiere in Wien auf einer Pressekonferenz in der Botschaft Russlands in Österreich vorgestellt werden wird. Die erste Aufführung dieser Opernversion – mit der Lesung von literarischen Texten, welche die Sujetlücken infolge des Verlusts eines bedeutenden Teils der Musik ergänzen – erfolgte am 11. November 2015 im Tschaikowskij-Museum in der in der Nähe von Moskau gelegenen Stadt Klin. Zwei Tage später wurde sie in Moskau im Tschaikowskij-Konzertsaal vorgestellt und seit damals nirgendwo mehr aufgeführt. 

An der Wiener Premiere nehmen sowohl russische als auch österreichische InterpretInnen teil: die Solisten des Bolschoj-Theaters Russlands, Anna Aglatova (Sopran) und Sergei Radchenko (Tenor), der Wiener Singverein (künstlerischer Leiter: Johannes Prinz). Fragmente aus „Undine“ von Friedrich de la Motte Fouqué werden vom bekannten österreichischen Schauspieler Peter Matić vorgetragen. Am Dirigentenpult des Staatlichen Tschaikowskij-Symphonieorchesters Moskau steht der künstlerische Leiter des Kollektivs – Maestro Vladimir Fedosejev, den man in Wien sehr gut kennt und liebt (von 1997 bis 2006 war er Chefdirigent der Wiener Symphoniker).

Die konzertante Aufführung der Oper mit der deutschsprachigen Lesung von Fragmenten aus der Märchenerzählung von Friedrich de la Motte Fouqué ist zutiefst symbolisch, denn die „Undina“ Vasilij Zhukovskijs, welche Tschajkowskij kannte, war ihrem Wesen nach eine freie Übersetzung der Erzählung Fouqués ins Russische, in welcher von der tragischen Liebe einer Undine (ein Wassergeist, der die Gestalt einer Jungfrau annahm) zu einem Menschen, dem Ritter Huldbrand, erzählt wird. 

Zu Lebzeiten Tschaikowskijs wurde sein Frühwerk „Undina“ niemals aufgeführt. Der Komponist wandte sich noch zweimal diesem Stoff zu und beabsichtigte, die Oper neu zu schreiben oder ein Ballett zu komponieren. Aber diese Vorhaben wurden niemals verwirklicht. Der Komponist verbrannte die Partitur und die „Reste“ dieser Oper fanden Eingang in seine anderen Werke. Erst zu Beginn des XXI. Jahrhunderts wurden die von „Undina“ erhaltenen Fragmente zusammengeführt und die Oper wurde das erste Mal in einer möglichst vollständigen Fassung konzertant aufgeführt.

In das Konzertprogramm wurde auf Wunsch Vladimir Fedosejevs auch die Suite (op. 20) aus dem Ballett „Schwanensee“ aufgenommen. Sie zeigt uns Peter Iljitsch als Dramaturgen und bringt einen Reichtum an Melodien, welche nach der Vernichtung der „Undina“-Partitur in seiner Zweiten Symphonie, in der Musik zum Frühlingsmärchen „Snegurotschka“ (Schneemädchen) und im Ballett „Schwanensee“ zu neuem Leben gelangten.

Moskau – Wien 2017




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