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Meine Zeit als Schülerin in Krasnojarsk


Hannah und Stepan auf dem Stephansplatz in WienHannah als Praktikantin im KindergartenVor dem Theater in KrasnojarskFeier zum 18. Geburtstag von Stepna in einem Krasnojarsker ClubWinter in Krasnojarsk

Suchst Du ein Abenteuer? Nimm an einem internationalen schulischen Austauschprogramm teil!

Hallo! Ich heiße Hannah, ich bin eine 17-jährige Schülerin aus Niederösterreich. Etwa vor einem Jahr habe ich (anfangs allein mit dem Ziel, ein Semester in Russland zu verbringen) ein internationales Schulaustauschprogramm (bisher noch in kleinem Rahmen) in die Wege geleitet, als ich entschied, mir mein Auslandssemester selbstständig zu organisieren- und in Sibirien landete. Auf die Fragen, wie es zu all dem kam, wieso mir das Leben im „Wilden Osten“ gefällt und welche Möglichkeiten es gibt, selbst an einem solchen Programm teilzunehmen, antworte ich in den folgenden Zeilen.

Wieso bin ich nicht über eine Organisation gereist? In Österreich gibt es natürlich viele Organisationen, die Austauschprogramme für SchülerInnen organisieren, doch für Russland sind die Möglichkeiten sehr begrenzt und schrecklich überteuert. Leider bestehen auch wenig Möglichkeiten, ein Stipendium zu erhalten, dass sich an schulischen, sportlichen oder anderen Leistungen orientiert.

Wie bin ich in Sibirien gelandet? Und wieso ausgerechnet in der Stadt Krasnojarsk?
Selber einen Schüleraustausch zu organisieren stellte sich um einiges schwieriger heraus, als ich erwartet hätte, doch mit der großzügigen Hilfe von mehreren Russischlehrern und einem Sprachassistenten, der selber aus Sibirien kommt, eröffnete sich schlussendlich doch eine Möglichkeit in der Stadt Krasnojarsk, dem geographischen Herzen Russlands. Anfangs machten sich vor allem meine Eltern, aber natürlich auch ich, große Sorgen über den Austausch und darüber, ob es nicht gefährlich sei, als minderjährige Schülerin den Winter in Sibirien zu verbringen. 

Rückblickend kann ich sagen, dass unsere Sorgen größtenteils unbegründet waren- es stellte sich bald heraus, dass es sich bei Krasnojarsk um eine sehr progressive Stadt handelt, in der die Bedingungen für einen Auslandsaufenthalt kaum besser sein könnten: Die Stadtregierung ist sehr bemüht, Kontakte ins Ausland (speziell nach Europa) zu fördern, die Schule ist sehr zukunftsorientiert und setzt auf fortschrittliche Lernmethoden (selbstständige Zusammenstellung des Stundenplans) und die StadtbewohnerInnen sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Den größten Vorteil für das Projekt bietet aber die Organisation INTERA, eine russische NGO, die sich auf die Koordination von verschiedenen sozialen und kulturellen Projekten in der Region Krasnojarsk spezialisiert und in den letzten Jahren bereits Erfahrung im Austausch von jungen Freiwilligen (ProjektmitarbeiterInnen) zwischen Deutschland und Russland gesammelt hat. Vor allem der persönliche Kontakt zur INTERA- Mitarbeiterin Lidia Grizenko erleichterte mir und meinen Eltern schlussendlich die Entscheidung, den Austausch durchzuziehen. Lidia half uns unermesslich- vom Abschluss der bürokratischen Angelegenheiten bis hin zur Absprache mit dem Schuldirektor und der Suche einer geeigneten Gastfamilie. Auch hier in Russland ist sie für mich eine verlässliche Ansprechperson, wenn ich irgendwelche Schwierigkeiten oder Fragen habe, und ist inzwischen auch zu einer engen Freundin geworden, mit der ich mich auch einfach mal auf einen Kaffee treffe. 

Hat sich all die Mühe gelohnt? Rückblickend kann ich sagen, dass sich die selbstständige Organisation meines Aufenthaltes trotz der vielen Arbeit auf jeden Fall gelohnt hat. Nicht nur, weil sich die Kosten um ein Vielfaches verringert haben, sondern auch, weil ich im Zuge des Organisations-Prozesses viele wunderbare, interessante Menschen aus Russland und Österreich kennengelernt habe. Es war ein tolles Gefühl, meine Wünsche aktiv einbringen zu können und sowohl Verantwortung als auch Mitsprache zu übernehmen. Diese Möglichkeit hätte ich sonst nicht gehabt. 

Wieso hat ein russischer Schüler bei mir gewohnt? Mein Abenteuer begann nicht in Krasnojarsk, sondern bereits 3 Monate vor meiner Abreise, als Anfang November mein russischer Austauschpartner Stepan anreiste. So wie ich lernte auch er eine für ihn noch fremde Sprache und hatte entschieden, sich auf die Möglichkeit eines Austausches einzulassen. INTERA hatte dieses „1 zu 1“ Austausch-System eingeführt, um das interkulturelle Element des Programmes zu intensivieren. Schließlich sollen beide Länder aktiv am Austausch teilnehmen, sowohl als Gastgeber als auch als Gäste. Für mich sind diese 3 Monate viel zu schnell vergangen- sie waren eine wunderbare Möglichkeit, sich im „interkulturellen Zusammenleben“ zu erproben, neue und interessante Erlebnisse zu sammeln und für mich war es natürlich auch eine tolle Gelegenheit, meine Sprachkenntnisse zu verbessern. 

Wie geht es mir in Sibirien? Vor dem Austausch hatte ich mich, ehrlich gesagt, auf das Schlimmste vorbereitet- schlechtes Essen, kalte Duschen und Ausländerfeindlichkeit inklusive. Aber all meine Ängste verflogen spätestens dann, als ich die Stadt zum ersten Mal aus der Luft sah- und mich sofort in sie verliebte. Ich fühlte mich dort vom ersten Tag an fast so wohl und gut aufgehoben, wie zuhause bei meinen Eltern. Das hat nicht nur mit der unglaublichen (aber für Russland charakteristischen) Gastfreundschaft, die ich hier sogar von Fremden erlebe, sondern vor allem auch mit der ausgezeichneten Koordination durch INTERA und meinen bisher extrem positiven Erfahrungen in der neuen Schule zu tun. Der Direktor sowie auch alle meine LehrerInnen dort sind wirklich ausgesprochen freundlich und extrem hilfsbereit. So haben sie mir beispielsweise dabei geholfen, meinen Stundenplan so auszurichten, dass ich ungehindert am Unterricht teilnehmen kann und trotzdem genug Zeit habe, um den Unterricht, den ich in Österreich verpasse, nachzuholen. In meiner Freizeit besuche ich den Schulchor (4 Stunden die Woche), nehme an INTERA-Veranstaltungen teil (so helfe ich beispielsweise einmal die Woche im Kindergarten aus) und verbringen auch viel Zeit mit meinen neuen Freunden und meiner Gastfamilie. 

Jetzt kommen wir aber auch schon zur wichtigsten Frage: Wie kann ich an einem solchen Austauschprogramm teilnehmen? 

Da es sich hierbei um ein internationales Projekt zwischen Russland und Österreich handelt, braucht es die Teilnahme beider Länder. Weil wir derzeit bereits genügend Interessenten aus Russland haben, wäre es wunderbar, wenn sich solche auch in Österreich finden würden. Wenn du, deine Familie oder auch deine Schule sich für die einzigartige Möglichkeit interessiert, mehr über eine andere Kultur zu erfahren, wenn du selber Zeit in Sibirien verbringen willst oder lieber einen Gast „hosten“ würdest, melde dich bei mir und lass dich informieren: 

Email: hannah.dah(l@)drei.at

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!

Liebe Grüße, Hannah 
 
Ищешь приключение? Требуются участники в международную школьную программу!
Всем привет! Меня зовут Ханна, мне 17 лет, и я ученица из нижней Австрии. Примерно год назад, я сама этого не понимая, начала путь к учебе заграницей, когда приняла решение самостоятельно организовать школьный обмен в Россию- и попала в Сибирь. На вопросы как это всё произошло, почему я люблю жизнь на диком востоке, и какие есть возможности самим участвовать в таком обмене, я сейчас отдельно отвечу.

Почему я не поехала в Россию через организацию? В Австрии существуют много компаний, которые организуют международный обмен, но из них очень мало, кто сотрудничает с Россией. Их услуги, к сожалению, стоят невероятно дорого, также почти нет возможности получить стипендию за успехи в школе, спорте или волонтёрстве.

Как я попала в Сибирь? И почему именно Красноярск? Организовать обмен самой оказалось сложнее, чем я ожидала. С помощью учителей и преподавателей русского языка у меня в конце концов появилась возможность попасть в город Красноярск, который расположен в сердце Сибири. Впервые у меня и особенно у моих родителей было много забот об обмене- безопасно ли отправлять свою несовершеннолетнюю дочь в Сибирь, к тому же зимой?

В общем, я могу сказать, что все наши заботы были напрасны- оказывается, я попала в один из самых прогрессивных городов России. Условия здесь просто идеальные- правительство города за иммиграции, школа очень современная и  жители города, как правило, очень гостеприимные и готовы помочь. Но самое большое облегчение для нас было знакомство с Лидией, которая работает в благотворительной русской организации ИНТЕРА, чей офис находится в самом центре Красноярска. Она мне очень помогла в организационном процессе, нашла мне гостевые семьи, поговорила с директором школы и до сих пор поддерживает меня, если у меня какие-то вопросы или сложности. Она для меня не только контактное лицо, но и очень близкая и хорошая подруга, с которой можно отлично пообщаться и провести вместе время.

Стоит ли организовывать обмен самим? В конце концов, я совсем не жалею о своем решении. Кроме того, что расходы стали меньше, процесс самостоятельного планирования обмена оказался интересным опытом и возможностью познакомиться с людьми из России и Австрии. Таким образом, у меня получилось принять активное участие в планировании, а также решении проблем и вопросов насчёт обмена.

Почему у меня жил русский школьник? Мое приключение началось не в Красноярске, а еще за три месяца до отъезда. Почему? Третьего ноября к нам приехал мой партнёр по обмену, Стёпа, который учит немецкий язык и хотел, как и я, узнать больше о другой стране. Почти все обмены ИНТЕРА так работают- «1 за 1». Мы с семьей показали ему Вену, поддерживали его в ежедневной жизни (особенно в школе) и помогали ему в изучении языка. Сейчас я живу у него и испытываю такую же поддержку.
Для меня, эти три месяца слишком быстро пролетели- я много узнавала о том, как общаться с иностранцами и также улучшила свои знания русского языка.

Как я живу здесь? Перед обменом я, честно говоря, готовилась к самому худшему- плохая еда, холодные душы и неприязнь к иностранцам включительно. Но весь этот поток мыслей прекратился, когда из самолёта я впервые увидела огни ночного города - я с первого взгляда влюбилась. С начала моего обмена я чувствовала себя почти так же хорошо, как дома у своих родителей. Это не только из-за невероятного гостеприимства, которое я везде здесь (и даже от незнакомых) чувствую, а также из-за отличной координации русской организации ИНТЕРА и позитивных событий в новой школе. Директор школы и все учителя очень поддержали меня, и помогли мне составить расписание так, что я могу без проблем участвовать в школьном процессе. В свободное время я пою в хоре, участвую в некоторых программах ИНТЕРА (например, по вторникам работаю в детском садике) и провожу время с семьей и друзьями.

И, конечно, самый важный вопрос: Как я могу участвовать в таком школьном обмене?

Из-за того, что это международный проект между Россией и Австрией, требуется участие обеих стран. У нас уже много интересующих из России- поэтому сейчас придётся найти участников из Австрии. Если ты, твоя семья или твоя школа интересуется уникальной возможностей узнать больше о другой культуре, улучшить свои знания языка, если вы  хотите сами провести время в России или принять русского гостя, узнавайте больше- пишите мне на емайл:

hannah.dahl(@)drei.at

Жду ваших сообщений!

До скорого, Ханна




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