Russischschüler der HLW und HAK Neumarkt kochen für ukrainische Waisenkinder


Als kürzlich BGM Adi Rieger mit der Bitte an uns Russischlehrerinnen herantrat, mit den Russischschülerinnen und -schülern der HLW und der HAK Neumarkt einen Artikel über die Ukraine zu verfassen, waren wir sehr gerne dazu bereit. 
 
Genauso schnell war uns aber klar, dass dieser Artikel für uns nur ein Sahnehäubchen für mehr sein konnte. Unsere Schüler sind sehr betroffen von den Ereignissen in der Ukraine, fast jede Russischstunde sprechen wir kurz über die Geschehnisse, die bei den russischen und ukrainischen Freunden und Bekannten passieren, die Jugendlichen möchten unbedingt helfen. Schon in der Vergangenheit organisierten wir mehrmals ein „Internationales Buffet“ um Geld für unseren Schüleraustausch mit St. Petersburg zu sammeln. Das Buffet war immer ein riesiger Erfolg.  Mit den Einnahmen möchten wir dieses Mal ein Waisenhaus für ukrainische Kinder in St. Georgen im Attergau unterstützen, dort wäre unser Beitrag sicher sehr gut einsetzbar.

Bedeutet der Ukrainekrieg nun ein AUS für Russisch als Unterrichtsgegenstand? „Keinesfalls, Sprache und Kultur haben nichts mit der derzeitigen Politik zu tun“, so Isabel. Tijana meint: „Für mich hat sich nichts geändert, die Sprache, die Kultur und die Städte sind ja immer noch dieselben. Russland besteht aus viel mehr als nur dem Kreml. Ich finde den Russischunterricht immer noch sehr interessant und möchte die Sprache weiterlernen“. Amely hebt den positiven Aspekt ihrer Ausbildung hervor: „Ich glaube, dass wir Vorteile durch die Russischkenntnisse haben, da uns Ukrainer ein bisschen verstehen können.“ So äußerten sich die Lernenden der HAK und HLW Neumarkt. „Wir Russischlehrerinnen verstehen uns als Vermittlerinnen zwischen den Kulturen. Viele von uns sind in der Flüchtlingshilfe aktiv, helfen beim Übersetzen, haben heimatlos gewordene Menschen aufgenommen und versuchen so die Situation der ukrainischen Flüchtlinge erträglicher zu machen. Durch das Vermitteln der russischen Sprache und Kultur in der Schule tragen wir aktiv dazu bei, dass es in Zukunft hoffentlich bald wieder friedliche Lösungen durch Kommunikation gibt“, schreibt Tamara Topolanek stellvertretend für die Fachschaft Russisch in Oberösterreich.
 
Was bedeutet nun „Internationales Buffet“? Bisher brachten die Russischschüler immer besondere Speisen aus allen Ländern mit, aus denen ihre Wurzeln stammen. Die Palette reichte vom österreichischen Schweinsbraten bis zu Reisknödeln mit Hühnchen aus Ghana. So soll es auch diesmal sein. Ziel ist es, alle Lehrer, Schüler und natürlich auch die Besucher an einem Tag zu verköstigen und möglichst viel Geld einzunehmen. Das ist uns früher schon gut gelungen, denn auf die Kochkünste der Schüler und ihrer Helferlein kann man sich immer verlassen!

Heuer wird das „Internationale Buffet“ am Freitag, dem 13. Mai stattfinden. Wo? Der Plan ist, wenn das Wetter mitspielt - und das wird es an diesem besonderen Tag sicher tun - Biertische und Bänke beim Brunnen im Schulzentrum aufzustellen, um dort im Freien alle Hungrigen zu versorgen. Eingeladen sind nicht nur die Schüler und Lehrer der HAK und HLW, sondern jeder, der unser Projekt unterstützen möchte, ist herzlich willkommen.
 
Was könnt ihr nun alle dafür tun? Kauft euch bitte an diesem Tag keine Jause und nehmt auch nichts von zuhause mit, probiert alle Speisen, die wir euch anbieten, lasst es euch schmecken und helft den Kindern in St. Georgen mit eurem Beitrag. 😊

Miriam Weber und Christine Wieneroiter
Russischlehrerinnen der HLW und HAK Neumarkt