Moskau am Abend des 10.10.2015
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Österreicher unter den weltweit 10 besten Russischschülern!


«Пушкин везде и Австрия здесь!» Die Reise der Sprachmaniateilnehmer zur Internationalen Russischolympiade in Schülerberichten.

Die XIII. Internationale Russischolympiade fand wieder in der gewohnten, großen Form im Moskauer Staatlichen Puschkininstitut als Kooperation der Internationalen Vereinigung der Russischlehrer МАПРЯЛ und des Bildungsministerium der Russischen Föderation statt. Die Olympiade wurde vom 5. Juni 2014 – 12. Juni 2014 abgehalten. Die Aufenthaltskosten der österreichischen Teilnehmer trug das Russische Bildungsministerium, die Reisekosten finanzierte zum Großteil das Österreichische Bildungsministerium trotz der kurzfristigen Planung. Die Teilnehmer sind dafür sehr dankbar!

Der Schüler des Gymnasiums Kurzwiese, Eisenstadt, Sebastian Pfann war unter den 10 besten der 180 Teilnehmer aus aller Welt. 

Donnerstag, 5.6.2014

Um 9 Uhr morgens trafen wir, die 7 Landessieger der österreichischen Russisch-Wettbewerbe, uns am Flughafen Wien-Schwechat. Kurz nach Mittag war es dann soweit und wir hoben ab. Los ging unsere Reise nach Moskau. Zweieinhalb Stunden später betraten wir dann bei einer Temperatur von 33° Celsius russischen Boden. Am Flughafen Scheremetyevo wurden wir vom Organisationskomitee der Internationalen Russischolympiade abgeholt und nachdem wir noch auf die deutschen Teilnehmer gewartet hatten, wurden wir zu unserer Unterkunft, dem Hotel Korston, gebracht. Aufgrund der Rush-Hour (es war bereits nach 18 Uhr) dauerte die Fahrt dorthin zwei geschlagene Stunden. Müde, aber glücklich kamen wir dann im Hotel an und konnten uns über das riesige Buffet hermachen. Ein Teil der Gruppe unternahm noch einen kurzen Spaziergang zur Lomonosov-Universität, bevor wir uns dann schlafen legten.

Johannes Gassner

Freitag, 6.6.2014 

Die Nacht gut verbracht, durften wir uns in der Früh an einem vielfältigen, sehr köstlichen Frühstück stärken. Nach einem kleinen Missverständnis kamen wir etwas verspätet im Staatlichen Puschkin-Institut an. Man hat uns vorgeworfen, dass wir zu spät kamen, aber „Österreich war da“. Man erwartete uns mit Artisten, Musikern und weisen Menschen, welche uns Geschichten über Russlands größte Dichter und Poeten erzählten. Insgesamt waren Gruppen aus 29 Nationen vertreten, welche von Amerika über sämtliche Länder Europas bis hin nach China und Israel reichten. Alle Länder konnten sich vor der Tafel, wo alle teilnehmende Nationen zu sehen waren, fotografieren lassen und bekamen einen Platz vor dem Institut, wo die Umrisse jeder Nation abgebildet waren und ein Luftballon mit deren Flagge in den Himmel ragte. Gegen Mittag erfolgte eine tolle Eröffnung, umrahmt mit einem acapella Chor, der Vorstellung aller Nationen und Grußworten der Organisatoren. Trotz großem Hunger, beeindruckte uns das Essen in der Mensa nicht wirklich. 

Nach dem Mittagessen erklärten uns die Lehrer und Prüfer, aufgeteilt auf drei Säle, den Ablauf der Prüfungen, sowohl der schriftlichen als auch der mündlichen. Besonders toll fand ich die Führung durch das Institut, in der uns eine junge, nette Studentin alle wichtigen Orte dieses großen Gebäudes zeigte. Zwischendurch trennte sich die Gruppe aus Aserbaidschan von uns, die zuerst mit uns geführt wurde, angeführt von deren Lehrer, welcher nicht nur sehr ehrgeizig war, sondern auch Ronald Weasley zum Verwechseln ähnlich sah, während wir uns nach der Tour mit unserer neuen Freundin Lina im Park entspannten. Zum Höhepunkt des Abends gab es ein Konzert im Freien. Viele Teilnehmer sangen und tanzten zu der mitreißenden Musik. 

Müde auf dem Weg in unser Hotel wird unsere Stimmung wieder aufgeheitert, denn neben einem von uns saß ein kontaktfreudiger Kirgise, neben einem anderen ein witziger Bulgare. Es war der Beginn neuer Freundschaften. Jetzt blieb nur noch die Frage: "Was erwartet uns morgen?“

Johannes Waltner

Samstag, 7.6.2014

Nach dem Frühstück sind wir gemeinsam in Bussen zum Kreml gefahren. Da an der Olympiade so viele Länder teilnahmen, haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die Einen den Regierungsitz besuchten, sind die Anderen im Aleksandergarten, GUM und in anderen Shoppingzentren  spazieren gegangen. Im Kreml wurde uns der Arbeitsplatz von Putin, Kirchen und die größte Glocke Russlands gezeigt. Nach dieser Exkursion genossen wir ein unvergessliches Mittagessen am Radisson Royal Moskau Schiff. Das Angebot beim Mittagessen war so umfangreich, dass wir uns bei jedem Gang dachten, es ist die Hauptspeise. Nach dem Essen forderten uns die Studenten auf zu tanzen. Später spazierten wir im Gorkij-Park bzw. Park der Kultur und schrieben unsere Wünsche auf den Turm der Heiligen Sofia auf. Unser Tag endete mit einem tollen Abendessen im Hotel. 

Aleksandra Janiec

Sonntag, 8.6.2014

Nach dem Frühstück wurden wir wieder ins Puschkininstitut gebracht, wo wir am Vormittag das erste mündliche Examen hatten. Wir wurden in kleinen Gruppen in den Prüfungsraum gerufen, zogen ein Thema, auf das wir uns etwa 15 Minuten vorbereiten konnten, und führten anschließend ein Gespräch mit den Prüfern. Wir alle fühlten uns anschließend überwiegend erleichtert, da sich die mündliche Prüfung als längst nicht so schwierig und unschaffbar erwiesen hatte, wie wir alle gedacht hatten. Mit einem beschwingten Gefühl ging es anschließend in die Stadt. Wir fuhren mit der Metro bis zur Station „Ismailowskaja“ und schlenderten über den nahegelegenen, äußerst interessanten und bunten Markt. Danach ging es zur berühmten wie auch teuren Einkaufsstraße „Arbat“, wo wir eine süße Erfrischung in der russischen Café-Kette „Schokoladniza“ genossen, und zum Roten Platz mit der Basilius-Kathedrale im Herzen Moskaus. Schlussendlich trafen wir uns abends wieder mit allen anderen Teilnehmern der Olympiade zum eigentlichen Höhepunkt des Tages – dem sagenhaften Moskauer Nikulin-Zirkus! Inmitten eines Meeres von Leuten, zwischen Ständen, an denen lauthals Leuchtstäbe, Popcorn und Zuckerwatte angepriesen wurden, erstarrten wir zunächst beim für uns ungewohnten Anblick der zirkuseigenen Wildtiere, mit denen sich die Zirkusbesucher vor Beginn der Show im Foyer fotografieren ließen. Trotz oder vielleicht auch wegen der wie gesagt gewöhnungsbedürftigen Tierauftritte erwies sich die Show als unvergessliches Erlebnis. Akrobaten, die sowohl am Boden als auch meterhoch in der Luft spektakuläre Kunststücke vollführten, grazile Tänzer, die sich zu engelsgleicher Musik wie in einer anderen Welt bewegten, und ein Clown, der nicht nur göttlich Schlagzeug spielte, sondern auch Anlass dafür war, dass selbst die Ernstesten unter uns widerwillig sowie lauthals lachen mussten. Schließlich ging die Vorstellung zu Ende, und mit ihr auch ein weiterer unserer Tage in Moskau, an den wir uns sicher noch lange und oft zurückerinnern werden.

Aline Dreyer

Montag, 9.6.2014

Nach dem Zirkusbesuch und dem späten Abendessen am Sonntag traten wir am Montagmorgen um 08:30 Uhr die Fahrt ins Puschkin-Institut an, wo um 10:00 Uhr schon der zweite Teil unserer mündlichen Prüfungen begann. Schwerpunkt dieses Examens waren die Eigenheiten Russlands und seiner Kultur mit Themen wie zum Beispiel Geschichte, Geographie, Forschung und berühmte Persönlichkeiten der Russischen Föderation. 

Gestärkt vom Mittagessen probten wir noch einmal für unseren Auftritt, der um 15:30 Uhr stattfand und das Teilnehmerkonzert eröffnete. Wir unterhielten das Publikum mit dem Volkslied „Und jetzt gang i ans Peters Brünnele“ sowie mit einer energiegeladenen Performance von Falcos „Rock me Amadeus“. 

Anschließend an das Konzert wurde gemeinsam mit allen Teilnehmern ein Gruppenfoto gemacht und jedes Land hatte die Möglichkeit, Mitbringsel und Spezialitäten mit den anderen Nationen auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. 

Beim gewohnten Abendessen und der Abfahrt ins Hotel herrschte schon fast Abschiedsstimmung, obwohl noch interessante Tage vor uns liegen sollten.

Sebastian Pfann

Dienstag, 10.6.2014 

Am Dienstag wurden wir in einen großen Saal gebeten. Dort führten Teilnehmer aus der ganzen Welt ihre Powerpoint-Präsentationen vor. Leider hatte nicht jeder die Gelegenheit sein Projekt vorzuführen. Für diese Aufführung wurden nur die am besten von der Jury bewerteten Präsentationen ausgewählt. Unter den auserwählten Kandidaten war auch der österreichischer Schüler Sebastian Pfann, der mit seinem Wortschatz und gut ausgewählten Bildern die Zuseher in seinen Bann zog. Alle waren von seinem Redefluss fasziniert, da er im Gegensatz zum Großteil seiner Konkurrenten weder russische Eltern hat, noch aus einem Land kommt, in dem Russisch die Nationalsprache ist. Nach dem Mittagessen im Puschkininstitut spaltete sich unsere kleine Gruppe in zwei einzelne. Die Einen blieben in der Universität und hörten Johannes zu, wie er ein Gedicht vortrug. Die Anderen sind zusammen mit der serbischen Gruppe ins Zentrum von Moskau gefahren - zum Roten Platz. Wir kamen erst um 22 Uhr völlig erschöpft im Hotel Korston an. 

Stoja Maksimovic

Mittwoch, 11.6.2014

Ausnahmsweise konnten wir am Mittwoch einmal länger schlafen, da es an diesem Tag kein offizielles Programm gab. Die Studentin Lina begleitete uns bei einem Spaziergang durch die Altstadt, wobei jeder auf seine Kosten kam. Ihren Anfang nahm unsere Tour bei der Christus-Erlöser-Kathedrale, dem zentralen Gotteshaus der Russischen Orthodoxen Kirche. Weiter ging es auf Wunsch von Aleksandra zum Bentley-Geschäft, wo wir die Nobelkarossen bewunderten. 

Dann machten wir uns auf ins GUM ("Staatliches Universalgeschäft"), wo wir zu Mittag aßen und anschließend durch die Geschäfte bummelten. In der Tretjakow-Galerie bestaunten wir schließlich die berühmten Gemälde alter russischer Meister. 

Gegen Abend folgten dann die feierliche Preisverleihung und das Abendessen. Danach verwandelte sich der Saal in eine Disko und wir verbrachten gemeinsam mit unseren neu gewonnenen Freunden einen unvergesslichen letzten Abend bei der 13. Internationalen Russisch-Olympiade.

Thomas Raml

Donnerstag, 12.06.2014

Leider verging die Woche viel zu schnell und wir mussten schon abreisen. Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, stand unser Taxi zum Flughafen Scheremetyevo schon bereit. Die Fahrt war wesentlich kürzer im Vergleich zu der des Anreisetages.

Am Flughafen angekommen befürchteten wir schon, dass unsere Koffer mit den ganzen Souvenirs zu schwer sein könnten, schlussendlich ging es sich dann aber nach einem kurzen Umpacken doch noch aus. Die letzten Rubel wurden noch ausgegeben und um 16:25 Ortszeit hoben wir an Bord der Aeroflot-Maschine ab.

In Wien-Schwechat hieß es für uns dann nochmal vom Rest der Gruppe Abschied zu nehmen und den Heimweg individuell anzutreten. Während manche abgeholt wurden, mussten sich andere beeilen, den Zug zu erwischen und ich durfte auf meinen Anschlussflug nach Altenrhein warten.

Alles in allem war es eine wunderbare Woche, in der wir jede Menge Spaß hatten und uns prächtig amüsierten. Ich möchte hier an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Frau Professor Kornelia Mikula richten, die die Organisation unserer Reise in die Hände genommen und uns begleitet hat. Durch ihr umfangreiches Wissen konnten wir tiefe Einblicke in die russische Kultur, insbesondere die Literatur, bekommen und wissen jetzt über das Leben von Tolstoj, Achmatova und Turgenjew Bescheid. Noch einmal «Огромное спасибо Вам!»

Johannes Gassner


Für mich als Lehrer war die Teilnahme österreichischer Schüler an der Russischolympiade in Moskau sehr aufschlussreich, da ich unsere Schüler im internationalen Vergleich sah.

Teilnehmer aus Aserbeidschan oder Kasachstan waren unseren Schülern durch die Tatsache, dass Russisch dort Staatssprache ist, überlegen, was aber von den russischen Lehrkräften bei der Beurteilung berücksichtigt wurde.

Wir Lehrer konnten uns untereinander über unsere Arbeit und Erfahrungen austauschen, was sehr hilfreich war.

In Hinkunft müssen wir aber einige Dinge bedenken, die im Gastland von uns und unseren Schülern erwartet werden, z.B.:

der hohe Stellenwert der Präsentation, die schon im Vorhinein eingesandt werden muss und mit der unsere Schüler punkten können 

das Vortragen eines Gedichtes ( das schon in Österreich auswendig gelernt wird)

der Austausch von Kleinigkeiten der Schüler untereinander im Rahmen einer Präsentation über das eigene Land ( da könnte man sich an den österreichischen Tourismusverband wenden)

die Anwesenheit von zumindest einem offiziellen Repräsentanten Österreichs bei der Preisverleihung (diesmal war das vietnamesische Fernsehen und der rumänische Botschafter vertreten).

Unsere Schüler haben unser Land ansprechend vertreten. Besonders ausgezeichnet hat sich Sebastian PFANN aus Eisenstadt (BG Kurzwiese), der bei den Präsentationen unter den besten zehn war (von 156 Einsendungen) und auch insgesamt einer der besten neun von 180 Teilnehmern.

Die Russischolympiade war für die teilnehmenden Schüler aber auch für mich eine wunderbare Gelegenheit Neues und Interessantes über Russland zu erfahren und zu entdecken. Es hat sicher unseren Horizont geweitet und die Begeisterung für die Sprache verstärkt.

Daher sind wir für die freundliche Hilfe und Unterstützung des österreichischen Unterrichtsministeriums sehr dankbar.

Mag. Kornelia Mikula 


11 июня на торжественной церемонии закрытия Международной олимпиады по русскому языку объявили десять победителей из 180 участников. Почетное право поступить без экзаменов в ведущие российские вузы и учиться за счет бюджета Российской Федерации получили: Дана Акылбаева (Казахстан), София Анна-Мария Ферцади (Румыния), Эдгарс Цебакс (Латвия), Гусейн Аббасов (Азербайджан), Юйхань Мэй (КНР), Себастиан Пфанн (Австрия), Надира Рахимова (Таджикистан), Каролина Синкевич (Литва), Андреа Мариуччи (Италия), Михайло Илич (Сербия).

Подробнее: http://www.vm.ru/news/2014/06/11/v-moskve-zavershilas-13-ya-mezhdunarodnaya-olimpiada-po-russkomu-yaziku-252586.html 




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